2017


Ambalafenomby 2017



Ein Erdbeben der Stärke 5,9 auf der Richterskala hat in der Nacht vom 11. zum 12. Januar 2017 die Region getroffen. Gebäudeschäden hat es nur in geringem Ausmaß gegeben, aber die Wasserversorgung des Dorfes und damit auch der Schule ist teilweise zerstört worden.

Wir haben unserem Generalunternehmer, der ohnehin für die jährlich nötigen Unterhaltsarbeiten vor Ort war, umgehend den Auftrag zur Behebung der Gebäudeschäden und die Instandsetzung der

Wasserversorgung erteilt. Wegen der Rohrbrüche der Versorgungsleitung musste diese auf 1 km Länge aufgegraben und neue Rohre verlegt werden.  

Als diese Arbeiten gerade - annähernd – abgeschlossen waren traf der Cyclon „ Enawo“, der stärkste Wirbelsturm seit vor 14 Jahren Cyclon „Gafilo“ die Insel verwüstete, auch die Region Fianarantsoa  und richtete erneut große Schäden an. 

 

Anlässlich unseres Besuchs im September/Oktober 2017 konnten wir die Behebung dieser Schäden in die Wege leiten und endlich auch die Erneuerung des Küchenherds abschließen. Ein Teil des Kantineninventars – Schüsseln, Teller, Becher und Besteck – musste nach 6 Jahren Benutzung ergänzt bzw. erneuert werden.



Die Versorgung der Schulkantine mit Nahrungsmitteln ist weiterhin schwierig. 



Sabine Röhl im Gespräch mit den Frauen des Dorfes

Der Nahrungs-mangel, speziell bedingt durch die erneut stark reduzierte Reisernte erfordert Erfahrung und Flexibilität bei der Organisation der Beschaffung.

Das abgeschlossene Schuljahr war wieder erfolgreich.

Von 19 zur staatlichen Abschlussprüfung CEPE gemeldeten Schülern haben 17 bestanden. Die Lehrer erhielten die vereinbarten Erfolgsprämien – die Schulleiterin verdoppelte damit ihr Jahresgehalt (ca. € 300,--) – die erfolgreichen Absolventen wieder eine Armbanduhr als Geschenk und die nötige Ausrüstung, um die weiterführende Schule zu besuchen.  

Die Zahl der Neuanmeldungen bringt die Schülerzahl wieder auf 126.

Für alle Schüler und die Lehrer wurde das für das neue Schuljahr notwendige Schulmaterial überbracht. 




Sabine Röhl im Gespräch mit den Frauen des Dorfes


Alle Schüler erhielten als Geschenk einen „fidget spinner“ – das Kultspielzeug derzeit in Europa.


 Erstaunlich, wie schnell - nach kurzem Blick auf eine Videopräsentation der Funktionsweise – die Kinder mit ihrem neuen Gadget umgehen konnten. 

Die nach den Videos eingeblendeten Empfehlungen sind YouTube bedingt und keine Empfehlungen des Domaininhabers.

Zur Wiederholung des Clips bitte unter dem Video links klicken.

Mit den Eltern wurde eine Versammlung abgehalten, in der diese ihre Anliegen vortragen konnten.  


Es konnte festgestellt werden, dass die Eltern eine neue, gefestigte positive Einstellung zur Schulbildung ihrer Kinder bekommen haben. 

(Die Eltern tragen zu den Gehältern der Lehrer mit einem Schulgeld von MGA 2000 = ~ €0,60 pro Monat pro Kind bei) 
















Als Dankeschön gab es von den Eltern eine lebende Pute (sie wurde später das gemeinsame Abendessen mit den Mitarbeitern)

In mehreren Gesprächen mit dem Leiter des Schulreferat des Bistums wurde die Wertschätzung unserer Arbeit deutlich – allerdings auch ein Bedauern darüber, dass nicht alle Schulen des Bistums über die gleichen Möglichkeiten verfügen - freie Mahlzeiten, kostenlose Schulbekleidung, Lehr- und Lernmaterial ohne Kostenbeteiligung der Eltern. Die genannten Faktoren sind maßgeblich für die Akzeptanz der Schule im Dorf und den weit überdurchschnittlichen Lernerfolg. 

Nach einem ereignisreichen Tag werden wir von der Dorfgemeinschaft verabschiedet.



Bei unserer Abreise konnten wir sicher sein, dass ein guter Start in ein erfolgreiches neues Schuljahr gesichert ist. 

 

Die Pest – für uns eine seit dem Mittelalter ausgerottete Plage – suchte Madagascar erneut in den Monaten August – Dezember mit 1000den Toten heim.



Ambalafenomby wurde davon verschont, wohl auch wegen der durch die Wasserversorgung verbesserten sanitär-hygienischen Bedingungen. Dennoch wurde der Beginn des neuen Schuljahrs 2017/2018 angepasst an die landesweiten Daten um einige Wochen verschoben, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Schulkalender der folgenden Jahre. 



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